parallax background

Schenkenfelden, 21.2.2015

Schenkenfelden, 24.10.2014
October 24, 2014
Schenkenfelden, 14.9.2015
September 14, 2015

Schenkenfelden, 25. Februar 2015

Salaam aleikum“ und ein herzliches „Griaß eich“ aus dem bis vor Kurzem noch weißen Mühl4tel! Bevor der Frühling nun ins Land zieht, wird es Zeit, dass ich mich wieder mal in Form eines Newsletters melde.

Wir leben derzeit in einer sehr intensiven und herausfordernden Zeit. In den Medien werden ständig neue Meldungen über Krisen und Bedrohungen verbreitet, und die Welt scheint zunehmend unsicherer zu werden. Viele Menschen haben Angst vor einer ungewissen Zukunft. Diese Angst ist nicht ganz unbegründet, denn man hört und liest zu den schrecklichen Meldungen aus Syrien, dem Irak, der Ukraine und Ostafrika auch ständig viel Negatives über den Islam und die brutalen Verbrechen diverser “Gotteskrieger”. Angesichts der vielen Krisenherde und der unglaublichen Anzahl von 60 Millionen Flüchtlingen (die höchste Anzahl seit dem 2. Weltkrieg!) sehen manche Menschen bereits einen 3. Weltkrieg herannahen. Nun ja, laut indischer Kosmologie leben wir derzeit im Kali-Yuga, dem schrecklichsten von insgesamt 4 Zeitaltern, die sich in gewaltigen Zeitabständen immer wieder abwechseln.

Gemäß der Überlieferung degeneriert das Zeitalter nach dem Erscheinen eines lehrenden Buddhas schrittweise. Nach einem als golden, silbern und kupfern bezeichneten Zeitalter befinden wir uns heute im sogenannten „eisernen Zeitalter“ in der die äußere Welt, als auch die geistige Verfassung der Wesen sehr stark von den drei Wurzel-Geistesgiften Hass, Gier und Verwirrung betroffen sind. Das „schwarze Zeitalter“ ist daher in stärkerem Maße von Krieg und weit verbreitetem Leid betroffen als die vorausgegangenen Zeitalter es waren. Es wird auch als das „Zeitalter des Niedergangs“ bezeichnet.” (Quelle: Wikipedia)

Es bleibt uns also nur zu hoffen, dass das Kali-Yuga bald von einem Neuen Goldenen Zeitalter abgelöst wird. Angesichts all der dramatischen Auswirkungen dieser schwierigen Übergangszeit bin ich sehr froh, dass ich die letzten Jahre viel gereist bin, da das Reisen vor allem in die muslimischen Länder des Nahen Ostens immer gefährlicher wird. Diesen Sommer wollte ich eigentlich nach Pakistan reisen, um die nun fertiggestellte Schule zu besuchen und mit einigen Freunden schöne Bergtouren im Karakorum und Hindukusch Gebirge zu machen. Da es angesichts der angespannten Sicherheitslage in Pakistan allerdings nicht sicher ist, ob ich ein Visum bekomme, werde ich diesen Sommer wahrscheinlich im Mühlviertel verbringen, um schöne Fotos für meinen nächsten Vortrag Das Mühlviertel – Naturjuwel zwischen Donau und Böhmerwald zu machen.

Aus den vielen Bildern und Videos meiner letzten Reise durch Kirgistan, Tadschikistan, Afghanistan und China habe ich meine aktuelle Multimediaschau Kirgistan, Pamir und China zusammengestellt, die ich bereits in Amstetten, Gmunden und Bad Schallerbach präsentiert habe. Heute Abend um 19:30 bin ich mit meinem Vortrag im Leo Kultursaal in Bad Leonfelden zu Gast und am 15.3. um 16:00 im Pfarrheim Schenkenfelden.

Die Premiere meines aus mehreren Reisen ganz neu zusammengestellten Seidenstraße-Vortrags wird am Freitag, den 6. März um 19:00 im Kornspeicher in Wels über die Bühne gehen. An diesem Abend gibt es zur Einstimmung Geschichten aus dem Orient – vorgetragen von Dr. Ursula Vural-Piskernik – und Live-Musik des syrischen Oud-Spielers Ziad Bayan. Ursula und Ziad werden auch in Linz mit dabei sein, wenn wir am Freitag, den 27. März um 19:00 im Festsaal des Neuen Rathauses nebst Musik und Literatur viel Positives aus der Welt des Orients vermitteln werden, das u. a. über die Seidenstraße zu uns gekommen ist. Unsere Kultur hat ja sehr viel Wissen aus dem arabisch-islamischen Kulturkreis übernommen (z. B. aus der Astronomie, Mathematik, Architektur, Medizin, Literatur usw.), was vielen von uns gar nicht bewusst ist. Die Blütezeit dieser arabischen Hochkultur, in der auch die Werke griechischer Autoren wie Aristoteles und Platon übersetzt worden sind, die dadurch ihren Weg wieder in den Westen fanden, war zwischen 750 und 1250 n. Chr. Durch den Einfall der Mongolen kam es dann zum Niedergang dieser blühenden Hochkultur.

In Linz wird auch die kurdische Band Acustica mit dabei sein und für gute Stimmung sorgen. Dank der Unterstützung des Vereins Begegnung Arcobaleno und den Kochkünsten einiger Migrantinnen wird es in der Pause köstliche Schmankerln aus der Welt des Orients geben, auf die ich mich schon sehr freue. Infos zu den Aktivitäten des Vereins unter https://www.arcobaleno.info/

Karten für die beiden Veranstaltungen sind in Kartenbüros, bei den OÖN und bei Ö-Ticket erhältlich. Karten können auch bei mir sowohl online als auch telefonisch unter 0660 555 4570 bestellt werden. Mit einem Teil der Einnahmen unterstützt der Verein Arcobaleno die Freizeitaktivitäten von Flüchtlingskinder und wirtschaftlich schwacher Familien; ein Teil der Einnahmen kommt den Kindern der Schule in Pakistan zugute, die nach nun fast zweimonatiger Winterferien wieder in die Schule gehen können, da es nun im über 2000 Meter hoch gelegenen Yasin Valley nicht mehr ganz so kalt ist. Infos über die Schule und über Patenschaften zur Unterstützung bedürftiger Kinder unter http://www.rudolf-gossenreiter.at/bildung-fuer-pakistan/

Demnächst wird auch ein Buch über die abenteuerliche und 3 Jahre dauernde Flucht eines Pakistanis aus dem Punjab nach Österreich erscheinen, das in der nun kommenden Ausgabe auf Englisch und Urdu (der offiziellen Landessprache in Pakistan) mit einigen meiner Bilder versehen sein wird, da seine Fluchtroute mit meiner Reiseroute von Österreich nach Pakistan weitgehend übereinstimmt. Das Buch Ein Pakistani in Wien wird bei beiden Vorträgen erhältlich sein.

Ich hoffe, dass ich möglichst viele von euch bei einem meiner Vorträge sehen werde, und ich wünsche euch für die kommende Zeit viel Kraft, Vertrauen und Toleranz sowie ein offenes Herz für all die Menschen, die es nicht so gut erwischt haben wie wir hier in unserer derzeit immer noch sehr sicheren und komfortablen westlichen Wohlstandsgesellschaft!

In Dankbarkeit und Verbundenheit,

Euer Mukti