Schenkenfelden, 13.11.2017

Schenkenfelden, 13. November 2017

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Leserinnen und Leser,

ein ereignisreiches Jahr neigt sich allmählich seinem Ende zu. Die Herbstnebel sind ins Land gezogen und das ganze Wochenende über hat es geregnet. Und heute Nacht gab es sogar Schneefall bis auf 400 Meter Seehöhe. – Naja, immerhin konnte ich die letzten warmen Spätherbsttage für einige Ausflüge ins Untere und Obere Mühlviertel nützen, um noch einige schöne Plätze zu entdecken und Fotos für meinen aktuellen Mühlviertel-Vortrag zu machen.

Das Mühlviertel ist wahrlich ein einzigartiges Naturjuwel, sodass es mir heuer nicht wirklich leid getan hat, dass es mit der geplanten Pakistanreise nichts geworden ist. Ich wollte nämlich im September mit 2 Freunden nach Pakistan reisen, um die World Roof Public School im Yasin Valley mal wieder mit eigenen Augen zu sehen, einige meiner pakistanischen Freunde zu treffen und schöne Trekkingtouren zu unternehmen. Da man allerdings nach einer sehr freundlichen Begrüßung auf der pakistanischen Botschaft in Wien gemeint hat, wir sollten unseren Visumsantrag erst einen Monat später stellen – um anscheinend aufgrund des Ausstellungsdatum des Visums eventuelle Komplikationen am Flughafen in Islambad zu vermeiden – und zusätzlich zu den Flugbestätigungen noch ein Einladungsschreiben, Kontoauszüge und den genauen Reiseverlauf mit Hotelbuchungen vorzulegen, tauchte bei mir der wieder mal der leise Verdacht auf, dass ich aufgrund meiner Reisen und meiner Aktivitäten in Pakistan auf so einer Art schwarzen Liste stehe. Ich kann mich natürlich täuschen, aber 2014 hat man mir ja trotz guter Kontakte zur pak. Botschaft ohne Angaben von Gründen ein Visum verweigert (damals war allerdings die Sicherheitslage ziemlich instabil). Die Botschaft in Berlin ist da bei der Ausgabe von Visa um einiges großzügiger. Möglicherweise hängt die Visumsvergabe von Sachbearbeitern in Islamabad ab, von denen manche den Bau einer Schule als ein wunderbares Projekt sehen, andere hingegen denken sich möglicherweise, warum baut jemand eine Schule in einer von einer religiösen Minderheit (Ismaelis sind eine Untergruppe der Schiiten) bewohnten Gegend wie dem Yasin Valley. Warum macht er das und für welche Organisation arbeitet er – oder welche Absichten verfolgt er damit? Und vielleicht fragen sich auch manche Pakistani, warum ich schon sechsmal in Indien gewesen bin …

Ich hatte dann keine Lust mehr nochmals eine Absage zu bekommen und habe stattdessen im Herbst eine 10-tägige Ausbildung zum „Waldluftbademeister“ gemacht, die vom Tourismusbüro Freistadt und dem Landwirtschaftlichen Förderungsinstitut in Linz ins Leben gerufen worden ist. Ziel dieser Aktivitäten ist es den sanften Tourismus im Mühlviertel zu fördern, indem wir die natürlichen Ressourcen des Mühlviertel nützen. Wald, Wasser, Steine und gute Luft haben wir ja zur Genüge – und auch beeindruckende Felsformationen und Orte der Kraft.

Langjährige Forschungen aus Japan belegen die vielfältigen positiven Auswirkungen von Shinrin-yoku, dem heilsamen Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes, und eine Studie von Dr. Spinka aus Gallneukirchen hat bewiesen, dass ein 4-stündiger Aufenthalt im Wald sich positiv auf das Allgemeinbefinden auswirkt und das biologische Alter um einige Jahre senken kann. Somit bin ich seit knapp 2 Wochen einer von 16 Pionieren, die sich „zertifizierte WaldluftbademeisterInnen“ nennen dürfen. Im Frühling werde ich meine neue Tätigkeit mit einer Genusswanderung von Schenkenfelden entlang der Kontinentaleuropäischen Wasserscheide zum Ursprung der Kleinen Gusen in der Gemeinde Hirschbach beginnen. Weitere Stationen sind Verkostungen von Edelbränden in einer Genussbrennerei, Mittagessen in einem urigen Wirtshaus und eine Wanderung entlang des Nordwaldkammweges zum 844 hoch gelegenen Hirtstein, ein gutes Beispiel für die das Mühlviertel prägende Form der Wollsackverwitterung. Weitere Informationen zum Waldluftbaden findet ihr unter

https://www.waldluftbaden.at/

Bald werde ich dem Waldgebiet rund um den Hirtstein noch etwas näher sein, da ich nächste Woche mit meiner Freundin Zdenka eine neue Wohnung in der zu Schenkenfelden gehörenden Ortschaft Vorderkönigschlag beziehen werde. Ich freue mich schon auf die neue Wohnung in einem vor 20 Jahren neu erbauten Bauernhaus mit Hackschnitzelheizung, da ich dort genügend Platz für mich und meine zahlreichen Fotos und Reiseerinnerungen haben werde. Bevor ich dort einziehe werde, stehen allerdings noch 2 Vortragstermine auf dem Programm:

Heute Abend präsentiere ich um 19:15 im Atrium in Bad Schallerbach meine Multimediaschau Faszination Seidenstraße. Am Mittwoch, den 15. 11. bin ich dann um 19:30 im Pfarrsaal in Zwettl/Rodl mit meinem überarbeiteten Mühlviertel-Vortrag zu Gast und am Donnerstag, den 23.11. um 20:00 beim Hirschbacherwirt in Hirschbach bei Freistadt.

Und hier gibt´s den Trailer zu meinem Mühlviertel-Vortrag auf Youtube:

https://youtu.be/NAdCB4lY6ws

Und am Mittwoch, den 22. November werde ich in Wien in der Urania um 19:00 meinen Vortrag Mit dem VW Bus zum Nordkap zeigen.

Ich würde mich freuen, möglichst viele von euch bei einem meiner Vorträge zu sehen und wünsche euch alles Liebe und Gute für den Rest des Jahres.

Liebe Grüße aus dem Mühlviertel und bis bald inshallah …

Mukti & Gani

PS: Gani geht´s gut. Im Sommer hat er die 300.000 km-Grenze „geknackt“, und seit 2 Wochen hat er wieder ein neues Pickerl (TÜV), nachdem er im Herbst in Tschechien neue Bremsleitungen und eine neue Tankhalterung bekommen hat …