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Schenkenfelden, 29.3.2010

Haridwar/Indien, 8.2.2010
8. Feber 2010
Schenkenfelden 11.5.2011
11. Mai 2011

 

Schenkenfelden, 29.3.2010

Nun bin ich schon wieder 3 Wochen zuhause und der Alltag hat mich seither fest im Griff! Nach meiner Rückkehr aus dem warmen Kerala (+35°!!!) ins eiskalte und schneebedeckte Mühlviertel habe ich die nächsten 2 Wochen fürchterlich gefroren und die Heizung im Taxi ordentlich hochgedreht (allerdings den Fahrgäste zuliebe nicht auf über 30°)! Nun bin nun sehr froh, dass auch bei uns schön langsam der Frühling einkehrt und die Sonne – wenn sie sich zeigt – meine alten Knochen wärmt!

Die letzten Wochen bin ich sehr viel im Taxi gesessen und habe oft an Indien gedacht. Im Radio habe ich einmal einen Bericht über die Kumbh Mela gehört und dann gleich mit dem Gedanken gespielt, im April für eine Woche nach Indien zu fliegen, um in Haridwar wieder in die magische Welt der Yogis und Sadhus einzutauchen. Mein Kontostand rät mir allerdings davon ab, und außerdem habe ich ja eh ganz viele schöne Erinnerungen aus Haridwar mitgebracht – u.a. in Form von unzähligen Fotos und Videos.

Eines habe ich allerdings von meiner Reise leider nicht mitgebracht: meinen Autoschlüssel! Den habe ich nämlich am 25. Jänner in Dubai bei einem der vielen Security Checks liegen gelassen (anscheinend ein Vorzeichen einer beginnenden Altersschwäche!). In Delhi bin ich dann drauf gekommen, dass der Schlüssel weg war – Sch …! Ich war mir allerdings ziemlich sicher, dass ich meinen Schlüssel wieder zurückbekomme. Und war dann ziemlich sauer, als ich ohne Schlüssel aus Dubai heim fliegen musste. Zuhause bin ich dann eine Woche mit dem Auto meiner Mutter umgefahren, da dies mein letzter Autoschlüssel war. Ich habe 2 Schlüssel nachbestellt und meinen Citroen mit dem Abschleppwagen des BARBÖ zur Werkstatt bringen lassen, wo ein Mechaniker die bestellten Schlüssel neu codiert hat. Mit den 175 Euro hätte ich in Indien locker noch 2 Wochen leben und somit der Kältewelle in Österreich entgehen können – seufz!!!

Der 12. Februar, auf den ich lange gewartet habe, hat mich allerdings für diesen Verlust reichlich entschädigt: An diesem ganz speziellen Tag – dem Gott Shiva gewidmet (Shivaratri) – war ich schon am frühen Morgen in einem großen Sadhu-Camp und habe dort den Beginn mehrerer großer Paraden miterlebt. Es war ein unglaublich bunter und lauter Festzug zahlreicher religiöser Würdenträgern in ihren festlich geschmückten Karossen und Kutschen. Hunderttausende begeisterte Zuschauer entlang der Straßen, auf Dächern und Balkonen sorgten für eine unglaublich ekstatische Atmosphäre. Besondere Aufmerksamkeit erregten vor allem die vielen nackten oder halbnackten Naga-Babas, die man außerhalb der Kumbh Mela nur sehr selten zu Gesicht bekommt, weil sie sich die meiste Zeit in abgelegenen Höhlen im Gebirge aufhalten. Einige von ihnen sitzen mit nacktem Hintern auf prächtig geschmückten Pferden, führen den Festzug an und schlagen die Trommel dazu. Manche zeigen während des Marsches Kunststücke mit Schwertern oder führen besonderen Yoga-Stellungen vor. Das ist ja alles okay, aber wenn sich manche von ihnen Holzstöcke um den Penis binden und sich dann am Penis hochheben lassen, um so ihre magischen Kräfte zu zeigen, dann möchte ich ihnen diese Übung sicherlich nicht nachmachen!

Beim abschließenden Bad der Sadhus – als Erste durften standesgemäß die Naga Babas hinein – im Ganges am Har-ki-Pauri Ghat waren leider keine Touristen zum Zuschauen zugelassen – schade! Nach den Sadhus stiegen dann Zehntausende Gläubige in die nicht allzu kalten Fluten, um sich mit Hilfe von heiligem Gangeswasser von ihren Sünden zu befreien. Ich habe mein Bad einen Tag vorher genommen, um den Riesenansturm von 1-2 Millionen Pilgern zu entgehen. Gott und der Polizei sei Dank ist alles friedlich und ohne gröbere Zwischenfälle verlaufen!

Abends habe ich dann noch einen sehr beeindruckenden Yogi (Bole Baba) kennengelernt, der einen kleinen Ashram in Rajasthan hat. Dieser Sadhu strahlt sehr viel Liebe, Güte und Fröhlichkeit aus. Für mich war das meine schönste und berührendste Begegnung in Indien (siehe Foto im Anhang). Tags darauf habe ich mich von ihm verabschiedet, und ich weiß nun, wohin mich mein Weg führen wird, wenn ich wieder mal nach Indien kommen sollte …

Meine nächste Reise wird mich allerdings nicht nach Indien sondern nach Pakistan führen. Wahrscheinlich fliege ich so um den 20. Juli nach Islamabad, um von dort per Jeep den Karakorum Highway hochzufahren und einige Tage im Land der Hunzas zu bleiben. Danach geht es durch eine wunderschöne Gebirgslandschaft weiter bis an die chinesische Grenze am 4730m hoch gelegenen Khunjerab Pass. Von dort geht es wieder zurück nach Gilgit und dann weiter Richtung Westen ins Yasin-Tal nach Hundur, wo ich Muhammed Karim, dem Direktor der Lalak Jan Schule, Spenden aus Österreich für den Weiterbestand der Schule mit ihren über 150 SchülerInnen übergeben werde. Bis jetzt sind fast 2000 Euro durch Vorträge und private Spenden zusammengekommen. Herzlichen Dank an dieser Stelle für die tlw. sehr großzügigen Spender unter euch! Durch euch bin ich meinem angepeilten Ziel von 3000 Euro schon recht nahe gekommen!

Wenn jemand von euch Interesse an einem ganz speziellen Urlaub in der wunderschönen Gebirgswelt Pakistans hat, dann setzt euch bitte mit mir in Verbindung! Wir können dann in einer kleinen Gruppe unterwegs sein und wunderschöne Trekkingtouren unternehmen – z.B. zum Nanga Parbat, zum Rakaposhi oder eventuell auch zum K2! Die Dauer des Aufenthalts in Pakistan lässt sich dann von 3-6 Wochen individuell regeln. Wenn wir in einer Gruppe unterwegs sind, könnt ihr mir dabei helfen, einige alte Laptops für die Schule in Hundur mitzunehmen. Ich bin nämlich derzeit dabei, alte aber natürlich noch gebrauchsfähige Laptops für Pakistan zu sammeln. Wenn jemand von euch einen alten „Schlepptop“ hat, dann meldet euch bitte bei mir!

So, genug geschrieben! Fixe Termine für meine nächste Diaschau (bis auf den 6.9. im Atrium in Bad Schallerbach) gibt es noch nicht, ich werde sie euch aber rechtzeitig zukommen lassen. Im Mai werde ich übrigens meine erste Fotoausstellung in der Raika in Schenkenfelden machen – wieder ein Schritt in was Neues!

Für diejenigen unter euch, die bei meiner für mich sehr schönen Geburtstagsfeier in Linz dabei waren, gibt es hier den Link zum Fotoalbum. Ich wünsche euch viel Vergnügen beim „Blättern“ sowie einen schönen Frühlingsbeginn!

https://fotoalbum.web.de/gast/mukti/Rudis_50iger

Liebe Grüße aus dem schon fast schneefreien Schenkenfelden und alles Gute!
Mukti & Gani